Die Chro­nik

1903 wur­de der „Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de 03 e.V.“ gegrün­det. Heu­te heißt unser Ver­ein „Grund­ei­gen­tü­mer­ver­ein Ber­lin-Lich­ten­ra­de e. V.“ und ist mit rund 3.000 Mit­glie­dern der größ­te Eigen­tü­mer­ver­ein in Ber­lin.

Die Grün­dungs­jah­re: 1903 bis 1933

Lich­ten­ra­de 1903: Wir hat­ten das Kai­ser­reich, Deutsch­land stand auf der Höhe sei­ner Macht. Die Mil­li­ar­den, die nach dem Krieg von 1870/71 aus Frank­reich nach Deutsch­land flos­sen, die Pro­kla­mie­rung des Kai­ser­reichs und die Aus­ru­fung Ber­lins zur Reichs­haupt­stadt brach­ten einen gewal­ti­gen Auf­schwung. Ber­lin zog die Men­schen aus Schle­si­en, Pom­mern, Ost­preu­ßen und West­preu­ßen sowie aus der Mark Bran­den­burg und Sach­sen wie ein Magnet an. Häu­ser schos­sen wie Pil­ze aus der Erde, jene Häu­ser mit zwei und drei Hin­ter­hö­fen, Quer­ge­bäu­den und Sei­ten­flü­geln. Bau­ge­sell­schaf­ten wur­den gegrün­det und mach­ten Plei­te; die Spe­ku­la­ti­on blüh­te. Die Men­schen, die vom Land her­ka­men, zogen nun in die­se Bau­blö­cke. Sie waren gewöhnt an Feld und Flur, an Wald und Wie­se und an über­schau­ba­re Ver­hält­nis­se. Hier sahen sie allen­falls eini­ge Qua­drat­me­ter Him­mel und graue Mau­ern. Sie ver­dien­ten hier gut, hat­ten Chan­cen, es zum Wohl­stand zu brin­gen, haben Fir­men gegrün­det, die spä­ter Welt­ruf erlang­ten. Aber die Sehn­sucht nach frei­em Blick, nach Luft, Feld und Wald blieb. Sie woll­ten ein Plätz­chen, das ihnen gehör­te, wo sie ein paar Bäum­chen pflan­zen und ihre Erd­bee­ren selbst zie­hen konn­ten. So wur­de die Sehn­sucht nach dem eige­nen Stück­chen Land immer stär­ker. Zu erst viel­leicht eine klei­ne Lau­be, spä­ter ein klei­nes Häus­chen. Das konn­te nur außer­halb Ber­lins gesche­hen, hier war der Boden noch bil­lig. So muss­te und woll­te man auch weit hin­aus, um in der frei­en Natur zu sein. Unbe­quem­lich­kei­ten, oft kilo­me­ter­lan­ge Wege, wur­den in Kauf genom­men.

So kamen um die Jahr­hun­dert­wen­de die ers­ten Sied­ler, man nann­te sie gering­schät­zig “Lau­ben­pie­per”. Nicht nur in Lich­ten­ra­de, son­dern auch im Nor­den, Osten und Wes­ten fan­den sich Sied­ler ein. Lich­ten­ra­de war damals ein Dorf im Kreis Tel­tow mit ca. 900 Ein­woh­nern, weit abge­le­gen, ver­kehrs­mä­ßig nicht erschlos­sen. Mit der Dorf­aue, dem Teich, den wei­ten Fel­dern ein idea­ler Platz für die Men­schen, die vom Lan­de gekom­men waren.

Kei­ne Stra­ßen­bahn fuhr, kein Bus; nur ein Dampf­zug fuhr alle Stun­de vom Pots­da­mer Ring­bahn­hof, und der hielt auch nur in Lich­ten­ra­de, wenn jemand sicht­bar an dem Hal­te­punkt stand oder vor­her dem Zug­füh­rer gesagt hat­te, dass er in Lich­ten­ra­de aus­stei­gen woll­te. Spä­ter fuhr dann eine Stra­ßen­bahn nach Mari­en­dorf, von dort muss­te man lau­fen. Erst am 15. Mai 1939 wur­de der elek­tri­sche Betrieb Ber­lin – Pots­da­mer Ring­bahn­hof – Lich­ten­ra­de – Mahl­ow auf­ge­nom­men.

Her­mann Wund­rich, ehe­mals Vor­sit­zen­der und spä­ter Ehren­mit­glied des Ver­eins, schreibt dar­über sehr anschau­lich in sei­nen Erin­ne­run­gen:

“Ich erwarb mir 1907 in Lich­ten­ra­de ein Grund­stück, und das kam so. Eines Tages sag­te ein Freund, er hät­te sich in Lich­ten­ra­de ein Grund­stück gekauft. Nach Rede und Gegen­re­de, wo denn das Lich­ten­ra­de über­haupt ist, gab der neue Grund­stücks­be­sit­zer die nöti­ge Aus­kunft. Wenn er sei­ne Lau­be fer­tig habe, wür­de er die Klub­mit­glie­der nach Lich­ten­ra­de ein­la­den. Nach eini­ger Zeit war es dann soweit. Bei schöns­tem Sonn­tags­wet­ter fuh­ren wir, 27 Damen und Her­ren, mit der Stra­ßen­bahn 73 gen Lich­ten­ra­de. Die End­hal­te­stel­le der 73 war etwas vor der jet­zi­gen Renn­bahn. Dann kam der Spa­zier­gang auf der stau­bi­gen Chaus­see, die noch nicht gepflas­tert war. Der neue Grund­be­sit­zer hat­te uns vor­her die Lage des Grund­stücks beschrie­ben. Der Weg auf der Chaus­see ging bis zum Kilo­me­ter­stein 13,2, der an der heu­ti­gen Goe­the­stra­ße erreicht wur­de. Hier rech­ter Hand in einen Feld­weg ein­zu­bie­gen hieß es. Nach etwa 200 m Feld­weg kam lin­ker Hand ein Rog­gen­feld, durch das eben­falls lin­ker Hand ein Tram­pel­pfad führ­te. Der Tram­pel­pfad führ­te dann wei­ter über einen gro­ßen Kar­tof­fel­schlag bis etwa zur heu­ti­gen Gei­bel­stra­ße in der Höhe der Fon­ta­ne­stra­ße. Man soll­te sich aber nicht von den Bau­ern erwi­schen las­sen, sonst gäbe es Unan­nehm­lich­kei­ten. Hier fan­den wir auch das Grund­stück unse­res Freun­des. Die Haus­frau hat­te sich schon vor­her bereit erklärt, das Kaf­fee­was­ser aus der neu­en, gera­de fer­tig gewor­de­nen Pum­pe zu kochen. Wer aber sei­nen mit­ge­brach­ten Kaf­fee aus einer Tas­se trin­ken möch­te, müs­se sich dazu alles mit­brin­gen, eben­so Gebäck, Abend­brot usw. Zum Abend­brot spen­dier­te der neue Grund­be­sit­zer einen Kas­ten Bier. Vom Zim­me­rer­meis­ter Sachs ließ sich der neue Grund­be­sit­zer zu die­sem Tage einen run­den Tisch anfer­ti­gen, 3,12 m im Durch­mes­ser. Da es kei­ne Sitz­ge­le­gen­heit gab, stan­den wir alle um den Tisch her­um und ver­zehr­ten unse­ren Imbiß. Nach der Kaf­fee­pau­se lud uns der neue Grund­be­sit­zer zu einem Spa­zier­gang durch die neu ent­ste­hen­de Kolo­nie ein. Plötz­lich blieb er ste­hen, klopf­te mir auf die Schul­ter und sag­te: Herr Wund­rich, das wäre hier ein Grund­stück für Sie. Ich wink­te ab, da wir, mei­ne Freun­din und ich, gera­de beim Über­le­gen waren, ob wir uns ein Ruder­boot oder ein Segel­boot anschaf­fen möch­ten. Der Rück­weg nach Ber­lin war der­sel­be wie der Hin­weg und ver­lief bei Gesang und Plau­de­rei an die­sem schö­nen Som­mer­abend wun­der­bar. Abends nach 11 Uhr brach­te ich mei­ne Freun­din nach Hau­se. Ihre Eltern, die ein Restau­rant am Hein­richs­platz hat­ten, waren um ihre Toch­ter schon in gro­ßer Sor­ge. Ich konn­te aber die Eltern , die ich hier­bei erst­ma­lig ken­nen­lern­te, beru­hi­gen. Es sei doch der Weg nach und von Lich­ten­ra­de sehr weit gewe­sen. Es sei aber bestimmt nichts pas­siert.”

Als Her­mann Wund­rich 1907 sein Grund­stück kauf­te, bestan­den eini­ge Lich­ten­ra­der Grund­be­sit­zer-Ver­ei­ne. Ihre Grün­dung war nötig, um wirk­sam die Inter­es­sen der Sied­ler zu ver­tre­ten. Die jun­gen Grund­be­sit­zer hat­ten vie­le gemein­sa­me Inter­es­sen, die durch­zu­set­zen bes­ser mög­lich war, wenn man gemein­sam han­del­te. Vie­le Sor­gen und Pro­ble­me gab es da. Die Bau­ern, die einem Land ver­kauf­ten, aber mit Knüt­ten auf­pass­ten, dass man die abkür­zen­den Wege durch die Fel­der nicht benutz­te, die Sor­ge um Was­ser, um Licht, neue Wege, in denen man bei Regen nicht im Dreck ver­sank, spä­ter um Schu­len usw.

Mit dem Erwerb von Grund und Boden durch vie­le Ber­li­ner setz­te bald eine rege Bau­tä­tig­keit ein. Schon 1904 konn­ten meh­re­re Neu­bau­woh­nun­gen in Lich­ten­ra­de bezo­gen wer­den. Man muss noch heu­te den Mut der Grund­be­sit­zer bewun­dern, Wohn­häu­ser inmit­ten der Feld­mark zu erbau­en, ohne fes­te Stra­ßen, ohne Was­ser- und Gas­zu­lei­tung, ohne Kana­li­sa­ti­on und ohne elek­tri­schen Strom. So ent­stand zuerst das Bahn­hofs­vier­tel west­lich der Eisen­bahn. Die Mäl­ze­rei der Schloß­braue­rei Schö­ne­berg an der Stein­stra­ße war 1903 bereits in Betrieb. Der Aus­schank des Schloß­bräu erfolg­te in einer neu­en Gast­stät­te (ehe­mals “Haus Buhr”). Auch das Dia­ko­nis­sen-Mut­ter­haus “Salem” wur­de in die­ser Zeit an der Hohen­zol­lern-/Ecke Rohr­bach­stra­ße gebaut. Von 1905 an setz­te eine unge­ahn­te Ent­wick­lung von Lich­ten­ra­de ein. Die Bewoh­ner des Ber­li­ner Süd­wes­tens und Südens kamen des Sonn­tags mit Kind und Kegel nach Lich­ten­ra­de und pick­nick­ten zur Erho­lung in der Nacht­bucht, dem Nacht­la­ger der Vieh­her­den. Die Nacht­bucht war damals mit dich­tem Gins­t­er­ge­büsch bewach­sen, also noch nicht das heu­ti­ge, unter­holz­freie und durch Wege erschlos­se­ne Erho­lungs­ge­biet. Nahe der Nacht­bucht wur­de dann spä­ter das Kom­po­nis­ten­vier­tel mit Mozart -, Beet­ho­ven -, Strauß­stra­ße usw. ange­legt. Von 1905 an ver­kauf­ten die Lich­ten­ra­der Bau­ern gro­ße Tei­le ihres Acker­lan­des im heu­ti­gen Dich­ter­vier­tel oder auch West-Kolo­nie genannt, weil die­ses Gebiet west­lich des Lich­ten­ra­der Damms liegt. Goethe‑, Schiller‑, Geibel‑, Raabe­stra­ße usw. erin­nern dar­an. Öst­lich des Lich­ten­ra­der Damms ent­stand das Mär­ki­sche Vier­tel mit Pots­da­mer, Sol­di­ner, Schwed­ter Stra­ße. Im Tau­nus­vier­tel gab es bald danach die Wies­ba­de­ner, Homburg‑, und Kron­tal­stra­ße. Öst­lich des alten Dor­fes haben die letz­ten Lehn­guts­be­sit­zer Born­ha­gen und Bohn­stedt ein Denk­mal bei der Stra­ßen­be­nen­nung erhal­ten. Öst­lich des Kirch­hai­ner Damms ent­stand das Baye­ri­sche Vier­tel mit Würz­bur­ger, Regens­bur­ger, Bam­ber­ger, Nürn­ber­ger Stra­ße usw. West­lich des Kirch­hai­ner Damms fin­den wir das Feld­her­ren­vier­tel mit Moltke‑, Roon‑, Falcken­stein­stra­ße. Im Flüs­se­vier­tel nahe der heu­ti­gen Stein­stra­ße gibt es die Nuthe‑, Rhin- und Doss­e­stra­ße. Nach dem Ers­ten Welt­krieg wur­de die Sied­lung mit den Wegen Fran­zi­us­weg, Grenz­weg, Abend­rot­weg gebaut. Der Gemein­nüt­zi­ge Ver­ein Hei­mat­land erwarb 1931 ein Gelän­de zwi­schen Ket­tin­ger Stra­ße und der Eisen­bahn und par­zel­lier­te es. Die bekann­tes­ten Namen auf die­sem Gelän­de sind die Eis­ner­stra­ße, der Scheer­bart­weg und der Dör­fel­weg.

In Lich­ten­ra­de ent­stan­den fol­gen­de Ver­ei­ne: 1903 wur­de der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de 03 e.V. gegrün­det – der ers­te Ver­ein die­ses Namens, der durch die spä­te­re Ver­ei­ni­gung des Ver­eins zum Grün­dungs­ver­band wur­de. Ers­ter Vor­sit­zen­der war Rech­nungs­rat Rohr­bach aus Wil­mers­dorf. Die Rohr­bach­stra­ße trägt sei­nen Namen. Die­sem Mann ver­dankt Lich­ten­ra­de sehr viel. Durch sei­ne Tat­kraft und Initia­ti­ve, unter­stützt von sei­nen Kol­le­gen im Vor­stand, erreich­te er in zähen Ver­hand­lun­gen und vie­len Schrift­sät­zen, dass die Pflas­te­rung der Hilbert‑, Krüger‑, Paetsch‑, Richter‑, Rangsdor­fer, Hohenzollern‑, Prin­zes­sin­nen- und Bahn­hof­stra­ße (1906/07) sowie ein­zel­ner Stra­ßen­zü­ge des Feld­her­ren­vier­tels durch­ge­führt wur­de. Auch der Bau von Gas‑, Wasser‑, Elek­tri­zi­tät- und Tele­fon­lei­tun­gen sowie der Aus­bau der Schu­len und der Neu­bau des Bahn­hofs Lich­ten­ra­de (1909) ist auf sei­ne Tätig­keit zurück zu füh­ren. Bis zum Ende des 2. Welt­krie­ges hat­te Her­mann Wund­rich den Vor­sitz inne. Ver­samm­lungs­lo­kal des Ver­eins war das Wald­re­stau­rant in der Hil­bert­stra­ße. Es wur­de im Krieg zer­stört. Durch die Par­zel­lie­rung des West­ge­län­des wur­de von den dor­ti­gen Sied­lern am 9. Sep­tem­ber 1906 der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de-West e.V. am Ver­samm­lungs­ort “Aus­schank Pucherts Ruh” in der Les­sing­stra­ße gegrün­det. Im Jah­re 1912 wur­de das Restau­rant Wil­helm Bohm, Kru­sau­er (Kant-) Ecke Les­sing­stra­ße, als Ver­samm­lungs­lo­kal gewählt. Das Lokal besteht noch heu­te. Durch sei­ne star­ke Mit­glie­der­zahl konn­te der Ver­ein errei­chen, dass die gesam­te West­ko­lo­nie (Dich­ter­vier­tel) gepflas­tert wur­de und Wasser‑, Licht- und Kana­li­sa­ti­ons­an­schlüs­se erhielt. Der West-Ver­ein hat auch dazu bei­getra­gen, dass anfangs die Kolo­nie durch pri­va­ten Omni­bus­ver­kehr bis zur Renn­bahn Mari­en­dorf mit der Innen­stadt ver­bun­den wer­den konn­te und 1928 die ers­te Stra­ßen­bahn fuhr. 1908 wur­de der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de-Ost e. V. unter Vor­sitz von Wil­helm Ahr gegrün­det. Ver­samm­lungs­lo­kal war das Restau­rant “Der Lin­den­hof”. Sein Bereich lag im Mär­ki­schen, Tau­nus – und Bau­ern­vier­tel. Ein Ver­ein, der sehr aktiv war, von dem Unter­la­gen aber lei­der nicht mehr exis­tie­ren. Eben­falls 1908 ent­stand im süd­öst­li­chen Teil der Eigen­heim- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein “Baye­ri­sches Vier­tel” e.V. unter Vor­sitz der Her­ren Otto Schall­dach, Ing. Alfred Rich­ter und Mari­ne­of­fi­zier Jan­sen. Wenn auch, wie in der Ost­ko­lo­nie, der Stra­ßen­bau teil­wei­se etwas stock­te, ent­stand auch hier eine blü­hen­de Gar­ten­ko­lo­nie. Als Ver­samm­lungs­lo­ka­le sind zu nen­nen: Restau­rant Küh­ne in der Nürn­ber­ger Stra­ße und Gast­hof “Zur Lin­de”, Kirch­hai­ner Damm. Das Restau­rant Küh­ne besteht nicht mehr. Hier mach­te der Ver­ein sei­ne Ern­te­aus­stel­lung. Letz­ter Vor­sit­zen­der des Ver­eins war Ing. Hans Rib­bach. 1919 ent­stand der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de, der nichts mit dem 1903 gegrün­de­ten Ver­ein glei­chen Namens zu tun hat­te. Der 6. Febru­ar 1919 ist sein Grün­dungs­da­tum. Außer einer Sat­zung vorn 21. April 1934 sind kei­ne Unter­la­gen vor­han­den. Vor­sit­zen­der war 1934 A. Rich­ter. Der Ver­ein gehör­te dem Bund der Ber­li­ner Haus- und Grund­be­sit­zer­ver­ei­ne e.V. an. Sämt­li­che Bekannt­ma­chun­gen des Ver­eins erfolg­ten in der Zeit­schrift “Das Grund­ei­gen­tum”. Der Ver­ein soll im wesent­li­chen die grö­ße­ren Miets­häu­ser in Lich­ten­ra­de betreut haben. Ver­ein der Eigen­tums­be­sit­zer Ber­lin-Lich­ten­ra­de e. V. (vor­mals Sied­lung St. Eli­sa­beth): Anfang der drei­ßi­ger Jah­re ließ Mon­si­gno­re Theo­dor Gra­be das durch eine Grund­stücks­trans­ak­ti­on erwor­be­ne Acker­land zwi­schen Griem­berg­weg, Zeiß­pfad, Reich­ner­weg und Ber­nau­er Stra­ße par­zel­lie­ren, um von dem Erlös das Lich­ten­ra­der Chris­to­pho­rus-Kin­der­kran­ken­haus auf­zu­bau­en. Zu den ers­ten Ansied­lern dort, die sich als­bald zu einem Sied­ler­ver­ein “St. Eli­sa­beth” zusam­men­schlos­sen, gehör­te auch (der spä­te­re Stadt­rat) Alwin C. Hardt­ke, der den ers­ten Vor­sitz über­nahm. Spä­ter führ­te Otto Drae­ger bis zu sei­ner Ein­be­ru­fung zur Wehr­macht den Ver­ein. Schließ­lich über­nahm Hans Dre­scher die Lei­tung des Ver­eins bis zum Kriegs­en­de. Gemein­schaft der Grund­be­sit­zer an der Buc­kower Chaus­see e.V. : Über die­sen Ver­ein lie­gen kei­ne Unter­la­gen vor. 1947 war Herr Niet­tert Vor­sit­zen­der des Ver­eins. Stra­ßen­bau­kas­se der Sied­lung an der Goe­the­stra­ße in Ber­lin-Lich­ten­ra­de e. V.: Das genaue Grün­dungs­da­tum ist nicht ermit­telt. Es ist ein Pro­to­koll­buch vor­han­den, das am 7. Novem­ber 1933 beginnt und am 24. Dezem­ber 1943 endet. Vor­stands­mit­glie­der waren 1933 die Her­ren R. Paasch, W. Heese, K. Neu­mann und E. Sewald. Am 6. Janu­ar 1934 wur­de der Ver­ein ins Ver­eins­re­gis­ter ein­ge­tra­gen. Die­ser Ver­ein beschäf­tig­te sich haupt­säch­lich mit dem Stra­ßen­bau im Ver­eins­be­reich. In allen die­sen Ver­ei­nen hat es tüch­ti­ge Män­ner und Frau­en gege­ben, die sich für den Ver­ein und ihre Mitglieder ein­setz­ten und durch ihre Kraft und Initia­ti­ve ent­schei­dend auch zur Ent­wick­lung von Lich­ten­ra­de bei­tru­gen. Da ging es um Schu­len, Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen, um Stra­ßen und Plät­ze, um Beleuch­tung, um Was­ser und Kana­li­sa­ti­on und um Behe­bung der Was­ser­not. Nach den gro­ßen Regen­fäl­len 1926/1927 ver­sank Lich­ten­ra­de buch­stäb­lich im Was­ser. Das Was­ser stand noch nach Wochen über einen hal­ben Meter hoch; in den Gär­ten fie­len die jun­gen Obst­bäu­me um, man konn­te nur auf aus­ge­leg­ten Bret­tern in den Gar­ten gelan­gen. Mit aller Macht setz­ten sich die Ver­ei­ne beim Magis­trat ein, damit Abhil­fe geschaf­fen wur­de, was nur durch den Bau eines Kanals gesche­hen konn­te, der das Ober­flä­chen­was­ser in den Tel­tow­ka­nal lei­te­te. In enger Zusam­men­ar­beit mit dem Magis­trat gelang es den Ver­ei­nen, das Pro­jekt – das immer­hin 5,5 Mil­lio­nen Reichs­mark kos­te­te – durch­zu­set­zen. Ende 1929 war dann der Kanal fer­tig­ge­stellt. Er hat­te die Bezeich­nung “Lich­ten­ra­der-Lank­wit­zer-Regen­was­ser-Sam­mel­ka­nal” – kurz “Lila­re­sa” genannt. Die Lich­ten­ra­der waren damit von der größ­ten Was­ser­not befreit. Ein beson­de­res Anlie­gen war auch die Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­ver­hält­nis­se nach der Stadt. Die Stra­ßen­bahn 73 fuhr doch nur bis zur heu­ti­gen Renn­bahn Mari­en­dorf. Es gelang schließ­lich, eine Stra­ßen­bahn nach Lich­ten­ra­de zu bekom­men. Dazu waren erheb­li­che Vor­ar­bei­ten not­wen­dig. Es muss­te eine neue Tras­se bzw. Stra­ße gebaut wer­den, denn man woll­te die alte Dorf­stra­ße – heu­te Alt – Lich­ten­ra­de – umge­hen. So ent­stand der heu­ti­ge Lich­ten­ra­der Damm. Die Linie hat­te die Nr. 99. Sie fuhr vom Bahn­hof Lich­ten­ra­de bis zur See­stra­ße. Die Stre­cken­län­ge betrug 24,2 km, die Fahr­zeit 87 Minu­ten. Spä­ter kam noch die Linie 25 hin­zu, die sogar bis Tegel fuhr.

1933 bis 1945: „Ver­bun­den­heit von Blut und Boden als Grund­la­ge für Staat und Volk“

Mit­glied kann nur wer­den, wer Reichs­deut­scher ari­scher Abstam­mung ist. (…) § 5 An der Spit­ze des Ver­eins steht der Ver­eins­lei­ter bzw. des­sen Stell­ver­tre­ter. Er ist allei­ni­ger Vor­stand im Sin­ne des § 26 des Bür­ger­li­chen Gesetz­bu­ches. Er wird vom zustän­di­gen Stadt­grup­pen­füh­rer beru­fen und kann von die­sem jeder­zeit abbe­ru­fen wer­den. Ein mehr­glied­ri­ger Vor­stand besteht nicht. Der Ver­eins­lei­ter kann sei­nen Ver­tre­ter und sei­ne Mit­ar­bei­ter zu sei­ner Unter­stüt­zung in der Geschäfts­füh­rung bestim­men und sie, falls erfor­der­lich, abbe­ru­fen. Die Vor­schrif­ten des Bür­ger­li­chen Gesetz­bu­ches in § 27 Abs.1, § 32 sowie § 33 kom­men in Fort­fall. Der Ver­eins­lei­ter kann somit allein im Ein­ver­ständ­nis mit dem Stadt­grup­pen­füh­rer Ände­run­gen der Sat­zung vor­neh­men. Der Lei­ter des Ver­eins bzw. des­sen Stell­ver­tre­ter ent­schei­det in allen Ver­eins­an­ge­le­gen­hei­ten nach Anwei­sung des Stadt­grup­pen­füh­rers. Die Mit­glie­der­ver­samm­lung hat nur bera­ten­de Stim­me. (…) § 6 Der Ver­eins­lei­ter oder sein Beauf­trag­ter Stell­ver­tre­ter ist berech­tigt, von jedem Ver­eins­mit­glied Pflicht­ar­beits­stun­den zu ver­lan­gen, deren Anzahl vom Ver­eins­lei­ter bzw. des­sen Stell­ver­tre­ter im Ein­ver­neh­men mit dem Stadt­grup­pen­füh­rer fest­ge­legt wird. Kör­per­lich behin­der­te Ver­eins­mit­glie­der sind von den Pflicht­ar­beits­stun­den befreit. (…)“ In den 12 Jah­ren des “Drit­ten Rei­ches” kamen die ver­schie­dens­ten Auf­ga­ben auf die Ver­ei­ne zu, beson­ders aber in den Kriegs­jah­ren. Da wur­de zu inten­si­ver Bewirt­schaf­tung der Gär­ten auf­ge­for­dert, es gab Schu­lun­gen, und von den Mit­glie­dern wur­den Ein­sät­ze der ver­schie­dens­ten Art gefor­dert. Der Ver­eins­füh­rer war ja gemäß § 6 der Sat­zung dazu berech­tigt. Es ist klar, dass aus der ehe­ma­li­gen frei­wil­li­gen Ver­ei­ni­gung über Nacht eine Ver­ei­ni­gung mit Zwän­gen wur­de. Kaum einer wag­te da wohl aus­zu­tre­ten; zu sagen hat­te nie­mand etwas, selbst die Mit­glie­der­ver­samm­lung hat­te nur bera­ten­de Stim­me. Es heißt da in einem Pro­to­koll wört­lich: ” Wir wol­len auch im Gar­ten­bau alles dar­an­set­zen, damit der Sieg unser wird. ” An einer ande­ren Stel­le heißt es: “Auf­tau­chen­de Gerüch­te – Für Saat­kar­tof­fel das 6–8fache bei der Ern­te abge­ben – wäh­rend der Gemü­se­zeit 2 fleisch­lo­se Mona­te – Hüh­ner­hal­ter sol­len pro Huhn 60 Eier ablie­fern – müs­sen von Mund zu Mund als Feind­pro­pa­gan­da erklärt wer­den. Dosen und Deckel waren wegen Trans­port­schwie­rig­kei­ten noch nicht lie­fer­bar. Auch die 65 Torf­bal­len waren wegen Ver­sand­schwie­rig­kei­ten noch nicht ange­kom­men. Kunst­dün­ger kann vom Händ­ler bezo­gen wer­den. Eine Süß­stoff­ver­tei­lung konn­te nur in der Ver­samm­lung vor­ge­nom­men wer­den. Spi­ri­tus und Petro­le­um­schei­ne sind in den Don­ners­tags­sprech­stun­den erhält­lich. Alle tro­cke­nen, alten Bäu­me müs­sen laut Reichs­ge­setz ent­fernt wer­den. Der Ver­eins­lei­ter gibt als Hüh­ner­fach­be­ra­ter Rat­schlä­ge für gesun­de Hüh­ner­hal­tung und zwar: 12 Klei­nig­kei­ten, rich­tig ange­wandt, brin­gen den gro­ßen Erfolg. Es kön­nen noch abge­ge­ben wer­den: 1000 Deckel und 500 Dosen. Mit dem Sieg Heil’ auf Füh­rer, unser sieg­rei­ches Heer und unser star­kes Volk schließt der Ver­eins­lei­ter um 23 Uhr die Monats­ver­samm­lung. ” Trotz Krieg und Nazi-Pro­pa­gan­da beschäf­tig­ten sich die Ver­ei­ne bzw. deren Mitglieder auch wei­ter­hin mit den Fra­gen des Stra­ßen­baus und der Kana­li­sa­ti­on. So schrieb mit Datum vom 27.04.1940 ein Mit­glied aus dem Zeiß­pfad 11 fol­gen­den Brief an das Stadt-Ent­wäs­se­rungs­amt Ber­lin-Tem­pel­hof: „Betr. Kana­li­sa­ti­on Ber­lin – Lich­ten­ra­de Zeiß­pfad Stra­ße 6 und Stra­ße 3 Ich sehe mich vor­an­lasst, mich bei Ihnen wegen der bis­he­ri­gen dila­to­ri­schen Behand­lung der für uns alle so bren­nen­den Kana­li­sa­ti­on Beschwer­de ein­zu­le­gen und rich­te an Sie die drin­gen­de Bit­te, höhe­ren Orten dafür zu sor­gen, dass end­lich mit dem Bau der Kana­li­sa­ti­on des Zeiß­pfa­des, der Stra­ße 6 und der Stra­ße 3 noch in die­sem Jah­re begon­nen wird. Seit Jah­ren leben wir hier bezüg­lich der Kana­li­sa­ti­on und der Stra­ßen In gera­de­zu unhalt­ba­ren Ver­hält­nis­sen, die ja auch Ihnen zur Genü­ge bekannt sind. In die­sem har­ten lan­gen Win­ter und auch im Herbst und im Früh­jahr wie bei Regen­wet­ter sind die Wege so grund­los, beson­ders nach der Schnee­schmel­ze, dass nicht ein­mal Kran­ken­wa­gen und ande­re Ver­kehrs­mit­tel hier in der Sied­lung ver­keh­ren kön­nen. Ein bekann­ter Arzt, der einen schwer­kran­ken Sied­ler besu­chen woll­te, blieb mit sei­nem Auto ste­cken und muss­te sich durch den Stra­ßen­schlamm durch­kämp­fen, um dem Pati­en­ten Hil­fe zu leis­ten. In der Stra­ße 6 und auch in der Stra­ße 3 bil­de­ten sich die übels­ten Sümp­fe, so dass die Tech­ni­sche Not­hil­fe ein­set­zen muss­te, um die Bewoh­ner von die­ser Was­ser­ge­fahr zu befrei­en. Dann kommt das Aus­pum­pen der Klär­gru­ben! Ein Kapi­tel für sich! Das Aus­pum­pen der Schmutz­was­ser und der mensch­li­chen Abgän­ge sind wegen der kaum vor­stell­ba­ren Gerü­che, der Flie­gen und Unge­zie­fer­pla­ge eine ganz üble Ange­le­gen­heit und in hygie­ni­scher Hin­sicht nicht län­ger ertrag­bar. Weil kei­ne Wagen usw. zum Aus­fah­ren der Klär­gru­ben zur Ver­fü­gung ste­hen, ist es gera­de jetzt im Krie­ge dop­pelt schlimm. So kann es wirk­lich nicht wei­ter­ge­hen, denn wir woh­nen in einer fast geschlos­se­nen Sied­lung. Und ehe nicht kana­li­siert wird, gibt es kei­ne Stra­ße. Also zusam­men­ge­fasst ist die­ser Zustand für die Reichs­haupt­stadt Ber­lin wirk­lich kein Ruh­mes­blatt, denn von Sei­ten der Sied­ler ist alles gesche­hen, von der Stadt Ber­lin lei­der bis­her gar nichts. Heil Hit­ler!“ 1945 stand man vor Trüm­mern. Auch Lich­ten­ra­de war vom Bom­ben­krieg nicht ver­schont geblie­ben. Wie oft in den Kriegs­jah­ren muss­ten die Mitglieder ihre zer­stör­ten Häu­ser repa­rie­ren, oft mehr­mals das Dach decken, sofern es gelang, Zie­gel zu bekom­men, die Fens­ter muss­ten mit Pap­pe ver­na­gelt wer­den, denn nicht immer gab es Glas, und man­cher stand vor sei­nem müh­sam erspar­ten Haus, wo es nichts mehr zu repa­rie­ren gab.

So kamen um die Jahr­hun­dert­wen­de die ers­ten Sied­ler, man nann­te sie gering­schät­zig “Lau­ben­pie­per”. Nicht nur in Lich­ten­ra­de, son­dern auch im Nor­den, Osten und Wes­ten fan­den sich Sied­ler ein. Lich­ten­ra­de war damals ein Dorf im Kreis Tel­tow mit ca. 900 Ein­woh­nern, weit abge­le­gen, ver­kehrs­mä­ßig nicht erschlos­sen. Mit der Dorf­aue, dem Teich, den wei­ten Fel­dern ein idea­ler Platz für die Men­schen, die vom Lan­de gekom­men waren.

Kei­ne Stra­ßen­bahn fuhr, kein Bus; nur ein Dampf­zug fuhr alle Stun­de vom Pots­da­mer Ring­bahn­hof, und der hielt auch nur in Lich­ten­ra­de, wenn jemand sicht­bar an dem Hal­te­punkt stand oder vor­her dem Zug­füh­rer gesagt hat­te, dass er in Lich­ten­ra­de aus­stei­gen woll­te. Spä­ter fuhr dann eine Stra­ßen­bahn nach Mari­en­dorf, von dort muss­te man lau­fen. Erst am 15. Mai 1939 wur­de der elek­tri­sche Betrieb Ber­lin – Pots­da­mer Ring­bahn­hof – Lich­ten­ra­de – Mahl­ow auf­ge­nom­men.

Her­mann Wund­rich, ehe­mals Vor­sit­zen­der und spä­ter Ehren­mit­glied des Ver­eins, schreibt dar­über sehr anschau­lich in sei­nen Erin­ne­run­gen:

“Ich erwarb mir 1907 in Lich­ten­ra­de ein Grund­stück, und das kam so. Eines Tages sag­te ein Freund, er hät­te sich in Lich­ten­ra­de ein Grund­stück gekauft. Nach Rede und Gegen­re­de, wo denn das Lich­ten­ra­de über­haupt ist, gab der neue Grund­stücks­be­sit­zer die nöti­ge Aus­kunft. Wenn er sei­ne Lau­be fer­tig habe, wür­de er die Klub­mit­glie­der nach Lich­ten­ra­de ein­la­den. Nach eini­ger Zeit war es dann soweit. Bei schöns­tem Sonn­tags­wet­ter fuh­ren wir, 27 Damen und Her­ren, mit der Stra­ßen­bahn 73 gen Lich­ten­ra­de. Die End­hal­te­stel­le der 73 war etwas vor der jet­zi­gen Renn­bahn. Dann kam der Spa­zier­gang auf der stau­bi­gen Chaus­see, die noch nicht gepflas­tert war. Der neue Grund­be­sit­zer hat­te uns vor­her die Lage des Grund­stücks beschrie­ben. Der Weg auf der Chaus­see ging bis zum Kilo­me­ter­stein 13,2, der an der heu­ti­gen Goe­the­stra­ße erreicht wur­de. Hier rech­ter Hand in einen Feld­weg ein­zu­bie­gen hieß es. Nach etwa 200 m Feld­weg kam lin­ker Hand ein Rog­gen­feld, durch das eben­falls lin­ker Hand ein Tram­pel­pfad führ­te. Der Tram­pel­pfad führ­te dann wei­ter über einen gro­ßen Kar­tof­fel­schlag bis etwa zur heu­ti­gen Gei­bel­stra­ße in der Höhe der Fon­ta­ne­stra­ße. Man soll­te sich aber nicht von den Bau­ern erwi­schen las­sen, sonst gäbe es Unan­nehm­lich­kei­ten. Hier fan­den wir auch das Grund­stück unse­res Freun­des. Die Haus­frau hat­te sich schon vor­her bereit erklärt, das Kaf­fee­was­ser aus der neu­en, gera­de fer­tig gewor­de­nen Pum­pe zu kochen. Wer aber sei­nen mit­ge­brach­ten Kaf­fee aus einer Tas­se trin­ken möch­te, müs­se sich dazu alles mit­brin­gen, eben­so Gebäck, Abend­brot usw. Zum Abend­brot spen­dier­te der neue Grund­be­sit­zer einen Kas­ten Bier. Vom Zim­me­rer­meis­ter Sachs ließ sich der neue Grund­be­sit­zer zu die­sem Tage einen run­den Tisch anfer­ti­gen, 3,12 m im Durch­mes­ser. Da es kei­ne Sitz­ge­le­gen­heit gab, stan­den wir alle um den Tisch her­um und ver­zehr­ten unse­ren Imbiß. Nach der Kaf­fee­pau­se lud uns der neue Grund­be­sit­zer zu einem Spa­zier­gang durch die neu ent­ste­hen­de Kolo­nie ein. Plötz­lich blieb er ste­hen, klopf­te mir auf die Schul­ter und sag­te: Herr Wund­rich, das wäre hier ein Grund­stück für Sie. Ich wink­te ab, da wir, mei­ne Freun­din und ich, gera­de beim Über­le­gen waren, ob wir uns ein Ruder­boot oder ein Segel­boot anschaf­fen möch­ten. Der Rück­weg nach Ber­lin war der­sel­be wie der Hin­weg und ver­lief bei Gesang und Plau­de­rei an die­sem schö­nen Som­mer­abend wun­der­bar. Abends nach 11 Uhr brach­te ich mei­ne Freun­din nach Hau­se. Ihre Eltern, die ein Restau­rant am Hein­richs­platz hat­ten, waren um ihre Toch­ter schon in gro­ßer Sor­ge. Ich konn­te aber die Eltern , die ich hier­bei erst­ma­lig ken­nen­lern­te, beru­hi­gen. Es sei doch der Weg nach und von Lich­ten­ra­de sehr weit gewe­sen. Es sei aber bestimmt nichts pas­siert.”

Als Her­mann Wund­rich 1907 sein Grund­stück kauf­te, bestan­den eini­ge Lich­ten­ra­der Grund­be­sit­zer-Ver­ei­ne. Ihre Grün­dung war nötig, um wirk­sam die Inter­es­sen der Sied­ler zu ver­tre­ten. Die jun­gen Grund­be­sit­zer hat­ten vie­le gemein­sa­me Inter­es­sen, die durch­zu­set­zen bes­ser mög­lich war, wenn man gemein­sam han­del­te. Vie­le Sor­gen und Pro­ble­me gab es da. Die Bau­ern, die einem Land ver­kauf­ten, aber mit Knüt­ten auf­pass­ten, dass man die abkür­zen­den Wege durch die Fel­der nicht benutz­te, die Sor­ge um Was­ser, um Licht, neue Wege, in denen man bei Regen nicht im Dreck ver­sank, spä­ter um Schu­len usw.

Mit dem Erwerb von Grund und Boden durch vie­le Ber­li­ner setz­te bald eine rege Bau­tä­tig­keit ein. Schon 1904 konn­ten meh­re­re Neu­bau­woh­nun­gen in Lich­ten­ra­de bezo­gen wer­den. Man muss noch heu­te den Mut der Grund­be­sit­zer bewun­dern, Wohn­häu­ser inmit­ten der Feld­mark zu erbau­en, ohne fes­te Stra­ßen, ohne Was­ser- und Gas­zu­lei­tung, ohne Kana­li­sa­ti­on und ohne elek­tri­schen Strom. So ent­stand zuerst das Bahn­hofs­vier­tel west­lich der Eisen­bahn. Die Mäl­ze­rei der Schloß­braue­rei Schö­ne­berg an der Stein­stra­ße war 1903 bereits in Betrieb. Der Aus­schank des Schloß­bräu erfolg­te in einer neu­en Gast­stät­te (ehe­mals “Haus Buhr”). Auch das Dia­ko­nis­sen-Mut­ter­haus “Salem” wur­de in die­ser Zeit an der Hohen­zol­lern-/Ecke Rohr­bach­stra­ße gebaut. Von 1905 an setz­te eine unge­ahn­te Ent­wick­lung von Lich­ten­ra­de ein. Die Bewoh­ner des Ber­li­ner Süd­wes­tens und Südens kamen des Sonn­tags mit Kind und Kegel nach Lich­ten­ra­de und pick­nick­ten zur Erho­lung in der Nacht­bucht, dem Nacht­la­ger der Vieh­her­den. Die Nacht­bucht war damals mit dich­tem Gins­t­er­ge­büsch bewach­sen, also noch nicht das heu­ti­ge, unter­holz­freie und durch Wege erschlos­se­ne Erho­lungs­ge­biet. Nahe der Nacht­bucht wur­de dann spä­ter das Kom­po­nis­ten­vier­tel mit Mozart -, Beet­ho­ven -, Strauß­stra­ße usw. ange­legt. Von 1905 an ver­kauf­ten die Lich­ten­ra­der Bau­ern gro­ße Tei­le ihres Acker­lan­des im heu­ti­gen Dich­ter­vier­tel oder auch West-Kolo­nie genannt, weil die­ses Gebiet west­lich des Lich­ten­ra­der Damms liegt. Goethe‑, Schiller‑, Geibel‑, Raabe­stra­ße usw. erin­nern dar­an. Öst­lich des Lich­ten­ra­der Damms ent­stand das Mär­ki­sche Vier­tel mit Pots­da­mer, Sol­di­ner, Schwed­ter Stra­ße. Im Tau­nus­vier­tel gab es bald danach die Wies­ba­de­ner, Homburg‑, und Kron­tal­stra­ße. Öst­lich des alten Dor­fes haben die letz­ten Lehn­guts­be­sit­zer Born­ha­gen und Bohn­stedt ein Denk­mal bei der Stra­ßen­be­nen­nung erhal­ten. Öst­lich des Kirch­hai­ner Damms ent­stand das Baye­ri­sche Vier­tel mit Würz­bur­ger, Regens­bur­ger, Bam­ber­ger, Nürn­ber­ger Stra­ße usw. West­lich des Kirch­hai­ner Damms fin­den wir das Feld­her­ren­vier­tel mit Moltke‑, Roon‑, Falcken­stein­stra­ße. Im Flüs­se­vier­tel nahe der heu­ti­gen Stein­stra­ße gibt es die Nuthe‑, Rhin- und Doss­e­stra­ße. Nach dem Ers­ten Welt­krieg wur­de die Sied­lung mit den Wegen Fran­zi­us­weg, Grenz­weg, Abend­rot­weg gebaut. Der Gemein­nüt­zi­ge Ver­ein Hei­mat­land erwarb 1931 ein Gelän­de zwi­schen Ket­tin­ger Stra­ße und der Eisen­bahn und par­zel­lier­te es. Die bekann­tes­ten Namen auf die­sem Gelän­de sind die Eis­ner­stra­ße, der Scheer­bart­weg und der Dör­fel­weg.

In Lich­ten­ra­de ent­stan­den fol­gen­de Ver­ei­ne: 1903 wur­de der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de 03 e.V. gegrün­det – der ers­te Ver­ein die­ses Namens, der durch die spä­te­re Ver­ei­ni­gung des Ver­eins zum Grün­dungs­ver­band wur­de. Ers­ter Vor­sit­zen­der war Rech­nungs­rat Rohr­bach aus Wil­mers­dorf. Die Rohr­bach­stra­ße trägt sei­nen Namen. Die­sem Mann ver­dankt Lich­ten­ra­de sehr viel. Durch sei­ne Tat­kraft und Initia­ti­ve, unter­stützt von sei­nen Kol­le­gen im Vor­stand, erreich­te er in zähen Ver­hand­lun­gen und vie­len Schrift­sät­zen, dass die Pflas­te­rung der Hilbert‑, Krüger‑, Paetsch‑, Richter‑, Rangsdor­fer, Hohenzollern‑, Prin­zes­sin­nen- und Bahn­hof­stra­ße (1906/07) sowie ein­zel­ner Stra­ßen­zü­ge des Feld­her­ren­vier­tels durch­ge­führt wur­de. Auch der Bau von Gas‑, Wasser‑, Elek­tri­zi­tät- und Tele­fon­lei­tun­gen sowie der Aus­bau der Schu­len und der Neu­bau des Bahn­hofs Lich­ten­ra­de (1909) ist auf sei­ne Tätig­keit zurück zu füh­ren. Bis zum Ende des 2. Welt­krie­ges hat­te Her­mann Wund­rich den Vor­sitz inne. Ver­samm­lungs­lo­kal des Ver­eins war das Wald­re­stau­rant in der Hil­bert­stra­ße. Es wur­de im Krieg zer­stört. Durch die Par­zel­lie­rung des West­ge­län­des wur­de von den dor­ti­gen Sied­lern am 9. Sep­tem­ber 1906 der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de-West e.V. am Ver­samm­lungs­ort “Aus­schank Pucherts Ruh” in der Les­sing­stra­ße gegrün­det. Im Jah­re 1912 wur­de das Restau­rant Wil­helm Bohm, Kru­sau­er (Kant-) Ecke Les­sing­stra­ße, als Ver­samm­lungs­lo­kal gewählt. Das Lokal besteht noch heu­te. Durch sei­ne star­ke Mit­glie­der­zahl konn­te der Ver­ein errei­chen, dass die gesam­te West­ko­lo­nie (Dich­ter­vier­tel) gepflas­tert wur­de und Wasser‑, Licht- und Kana­li­sa­ti­ons­an­schlüs­se erhielt. Der West-Ver­ein hat auch dazu bei­getra­gen, dass anfangs die Kolo­nie durch pri­va­ten Omni­bus­ver­kehr bis zur Renn­bahn Mari­en­dorf mit der Innen­stadt ver­bun­den wer­den konn­te und 1928 die ers­te Stra­ßen­bahn fuhr. 1908 wur­de der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de-Ost e. V. unter Vor­sitz von Wil­helm Ahr gegrün­det. Ver­samm­lungs­lo­kal war das Restau­rant “Der Lin­den­hof”. Sein Bereich lag im Mär­ki­schen, Tau­nus – und Bau­ern­vier­tel. Ein Ver­ein, der sehr aktiv war, von dem Unter­la­gen aber lei­der nicht mehr exis­tie­ren. Eben­falls 1908 ent­stand im süd­öst­li­chen Teil der Eigen­heim- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein “Baye­ri­sches Vier­tel” e.V. unter Vor­sitz der Her­ren Otto Schall­dach, Ing. Alfred Rich­ter und Mari­ne­of­fi­zier Jan­sen. Wenn auch, wie in der Ost­ko­lo­nie, der Stra­ßen­bau teil­wei­se etwas stock­te, ent­stand auch hier eine blü­hen­de Gar­ten­ko­lo­nie. Als Ver­samm­lungs­lo­ka­le sind zu nen­nen: Restau­rant Küh­ne in der Nürn­ber­ger Stra­ße und Gast­hof “Zur Lin­de”, Kirch­hai­ner Damm. Das Restau­rant Küh­ne besteht nicht mehr. Hier mach­te der Ver­ein sei­ne Ern­te­aus­stel­lung. Letz­ter Vor­sit­zen­der des Ver­eins war Ing. Hans Rib­bach. 1919 ent­stand der Haus- und Grund­be­sit­zer-Ver­ein Lich­ten­ra­de, der nichts mit dem 1903 gegrün­de­ten Ver­ein glei­chen Namens zu tun hat­te. Der 6. Febru­ar 1919 ist sein Grün­dungs­da­tum. Außer einer Sat­zung vorn 21. April 1934 sind kei­ne Unter­la­gen vor­han­den. Vor­sit­zen­der war 1934 A. Rich­ter. Der Ver­ein gehör­te dem Bund der Ber­li­ner Haus- und Grund­be­sit­zer­ver­ei­ne e.V. an. Sämt­li­che Bekannt­ma­chun­gen des Ver­eins erfolg­ten in der Zeit­schrift “Das Grund­ei­gen­tum”. Der Ver­ein soll im wesent­li­chen die grö­ße­ren Miets­häu­ser in Lich­ten­ra­de betreut haben. Ver­ein der Eigen­tums­be­sit­zer Ber­lin-Lich­ten­ra­de e. V. (vor­mals Sied­lung St. Eli­sa­beth): Anfang der drei­ßi­ger Jah­re ließ Mon­si­gno­re Theo­dor Gra­be das durch eine Grund­stücks­trans­ak­ti­on erwor­be­ne Acker­land zwi­schen Griem­berg­weg, Zeiß­pfad, Reich­ner­weg und Ber­nau­er Stra­ße par­zel­lie­ren, um von dem Erlös das Lich­ten­ra­der Chris­to­pho­rus-Kin­der­kran­ken­haus auf­zu­bau­en. Zu den ers­ten Ansied­lern dort, die sich als­bald zu einem Sied­ler­ver­ein “St. Eli­sa­beth” zusam­men­schlos­sen, gehör­te auch (der spä­te­re Stadt­rat) Alwin C. Hardt­ke, der den ers­ten Vor­sitz über­nahm. Spä­ter führ­te Otto Drae­ger bis zu sei­ner Ein­be­ru­fung zur Wehr­macht den Ver­ein. Schließ­lich über­nahm Hans Dre­scher die Lei­tung des Ver­eins bis zum Kriegs­en­de. Gemein­schaft der Grund­be­sit­zer an der Buc­kower Chaus­see e.V. : Über die­sen Ver­ein lie­gen kei­ne Unter­la­gen vor. 1947 war Herr Niet­tert Vor­sit­zen­der des Ver­eins. Stra­ßen­bau­kas­se der Sied­lung an der Goe­the­stra­ße in Ber­lin-Lich­ten­ra­de e. V.: Das genaue Grün­dungs­da­tum ist nicht ermit­telt. Es ist ein Pro­to­koll­buch vor­han­den, das am 7. Novem­ber 1933 beginnt und am 24. Dezem­ber 1943 endet. Vor­stands­mit­glie­der waren 1933 die Her­ren R. Paasch, W. Heese, K. Neu­mann und E. Sewald. Am 6. Janu­ar 1934 wur­de der Ver­ein ins Ver­eins­re­gis­ter ein­ge­tra­gen. Die­ser Ver­ein beschäf­tig­te sich haupt­säch­lich mit dem Stra­ßen­bau im Ver­eins­be­reich. In allen die­sen Ver­ei­nen hat es tüch­ti­ge Män­ner und Frau­en gege­ben, die sich für den Ver­ein und ihre Mitglieder ein­setz­ten und durch ihre Kraft und Initia­ti­ve ent­schei­dend auch zur Ent­wick­lung von Lich­ten­ra­de bei­tru­gen. Da ging es um Schu­len, Ver­kehrs­ver­bin­dun­gen, um Stra­ßen und Plät­ze, um Beleuch­tung, um Was­ser und Kana­li­sa­ti­on und um Behe­bung der Was­ser­not. Nach den gro­ßen Regen­fäl­len 1926/1927 ver­sank Lich­ten­ra­de buch­stäb­lich im Was­ser. Das Was­ser stand noch nach Wochen über einen hal­ben Meter hoch; in den Gär­ten fie­len die jun­gen Obst­bäu­me um, man konn­te nur auf aus­ge­leg­ten Bret­tern in den Gar­ten gelan­gen. Mit aller Macht setz­ten sich die Ver­ei­ne beim Magis­trat ein, damit Abhil­fe geschaf­fen wur­de, was nur durch den Bau eines Kanals gesche­hen konn­te, der das Ober­flä­chen­was­ser in den Tel­tow­ka­nal lei­te­te. In enger Zusam­men­ar­beit mit dem Magis­trat gelang es den Ver­ei­nen, das Pro­jekt – das immer­hin 5,5 Mil­lio­nen Reichs­mark kos­te­te – durch­zu­set­zen. Ende 1929 war dann der Kanal fer­tig­ge­stellt. Er hat­te die Bezeich­nung “Lich­ten­ra­der-Lank­wit­zer-Regen­was­ser-Sam­mel­ka­nal” – kurz “Lila­re­sa” genannt. Die Lich­ten­ra­der waren damit von der größ­ten Was­ser­not befreit. Ein beson­de­res Anlie­gen war auch die Ver­bes­se­rung der Ver­kehrs­ver­hält­nis­se nach der Stadt. Die Stra­ßen­bahn 73 fuhr doch nur bis zur heu­ti­gen Renn­bahn Mari­en­dorf. Es gelang schließ­lich, eine Stra­ßen­bahn nach Lich­ten­ra­de zu bekom­men. Dazu waren erheb­li­che Vor­ar­bei­ten not­wen­dig. Es muss­te eine neue Tras­se bzw. Stra­ße gebaut wer­den, denn man woll­te die alte Dorf­stra­ße – heu­te Alt – Lich­ten­ra­de – umge­hen. So ent­stand der heu­ti­ge Lich­ten­ra­der Damm. Die Linie hat­te die Nr. 99. Sie fuhr vom Bahn­hof Lich­ten­ra­de bis zur See­stra­ße. Die Stre­cken­län­ge betrug 24,2 km, die Fahr­zeit 87 Minu­ten. Spä­ter kam noch die Linie 25 hin­zu, die sogar bis Tegel fuhr.

1945 bis 2018: Von der Fusi­on bis zur ser­vice­ori­en­tier­ten Inter­es­sen­ver­tre­tung

1945
1945 schwie­gen die Waf­fen. Die Ver­ei­ne bestan­den nicht mehr, Ver­samm­lun­gen waren zunächst ver­bo­ten, und es ging dar­um, zu über­le­ben. Man fand sich nach eini­ger Zeit wie­der zusam­men, die ein­zel­nen Ver­ei­ne führ­ten ein beschei­de­nes Leben. Erst 1947 wur­de die Bil­dung von Ver­ei­nen wie­der zuge­las­sen. Antrag und Sat­zungs­ent­wurf waren in Eng­lisch und Deutsch in mehr­fa­cher Aus­fer­ti­gung über das Bezirks­amt an die Alli­ier­te Kom­man­dan­tur einzureichen.Es fehl­te an allem. Über die Ver­ei­ne ver­such­te man Holz, Bau­stof­fe, Zement, Samen, Zaun­pfäh­le usw. zu bekom­men. Bald sah man ein, dass die ein­zel­nen mit­glie­der­schwa­chen Ver­ei­ne nicht viel errei­chen konn­ten. So war es kein abwe­gi­ger Gedan­ke, alle Ver­ei­ne zu einem gro­ßen Ver­ein zu ver­ei­ni­gen, und die gro­ßen Auf­ga­ben, die bevor­stan­den, gemein­sam zu lösen. Das war nicht ganz ein­fach. Ver­samm­lun­gen waren dazu ein­zu­be­ru­fen. Aber jede Ver­samm­lung muss­te vor­her durch die Alli­ier­te Kom­man­dan­tur geneh­migt wer­den. Der Antrag war stets in Eng­lisch und Deutsch in mehr­fa­cher Aus­fer­ti­gung ein­zu­rei­chen.
1947
Nach Kriegs­en­de ent­wi­ckelt sich auch in den Lich­ten­ra­der Grund­be­sit­zer­ver­ei­nen wie­der ein Ver­eins­le­ben. Beson­ders aktiv ist der Haus- und Grund­be­sit­zer­ver­ein Ber­lin-Lich­ten­ra­de 1903 unter Lei­tung von Her­mann Wund­rich. Mit gerin­gen Ände­run­gen wird die Sat­zung von 1926 wie­der in Kraft gesetzt. Für eine offi­zi­el­le Anmel­dung des Ver­eins ist die Geneh­mi­gung der ame­ri­ka­ni­schen Behör­den erfor­der­lich. Schon Anfang 1947 gibt es Bestre­bun­gen, sämt­li­che Lich­ten­ra­der Grund­be­sit­zer­ver­ei­ne zu einem gro­ßen Ver­ein zusam­men­zu­schlie­ßen.
1948
Auf der Gene­ral­ver­samm­lung am 13. Janu­ar 1948 wird erst­mals ein Vor­stand gewählt, dem auch Mitglieder ande­rer Lich­ten­ra­der Ver­ei­ne, z. B. des Haus- und Grund­be­sit­zer­ver­eins Baye­ri­sches Vier­tel, ange­hö­ren. Somit ist der Zusam­men­schluss der Ver­ei­ne voll­zo­gen. Wich­ti­ges The­ma des Ver­eins ist der Flur­schutz. Von Juni bis Okto­ber 1947 wur­de gegen 327 Per­so­nen nur in Lich­ten­ra­de Straf­an­trag wegen Dieb­stahls gestellt. Den Per­so­nen wur­den 5.274 kg Obst, Gemü­se, Getrei­de usw. abge­nom­men, das die­se von Fel­dern und aus Gär­ten in Lich­ten­ra­de gestoh­len hat­ten. Auf­grund der regen Teil­nah­me der Mitglieder fin­den immer zwei Ver­samm­lun­gen zu ver­schie­de­nen Ter­mi­nen mit den glei­chen The­men statt.
1949

Der Wahl­aus­schuß des Ver­eins ist der Mei­nung, dass „ein Geschäfts­mann in der Art des Geschäf­tes, wie es Herr Wund­rich (Anm.: der Vor­sit­zen­de) betrei­be, nicht mehr Vor­sit­zen­der eines sol­chen Ver­eins sein darf. Eine völ­li­ge Tren­nung von Geschäfts­in­ter­es­sen und denen des Ver­eins sei drin­gen­des Erfor­der­nis“. Auf der Mit­glie­der­ver­samm­lung vom 30. Janu­ar 1949, zu der 295 von rd. 1.650 Mit­glie­dern anwe­send sind, wur­de Herr Hubert Kiss­ner zum Vor­sit­zen­den gewählt. Das Ver­eins­ver­mö­gen beträgt in Fol­ge der Wäh­rungs­re­form nur noch rd. DM 300,-.

1950

Der Ver­ein bezieht erst­mals eine eige­ne Geschäfts­stel­le, und zwar in der Bahn­hofstr. 14 über dem Bestat­tungs­in­sti­tut Dan­nert. Miet­be­ginn ist der 1. Dezem­ber 1950. Die Sprech­stun­den fin­den immer mon­tags und frei­tags von 14 bis 19 Uhr und mitt­wochs von 9 bis 13 Uhr statt. (Anmer­kung: Noch heu­te fin­den die Sprech­stun­den mit gerin­gen Ände­run­gen zu die­sen Ter­mi­nen statt.)

1951
Die Geschäfts­stel­le des Ver­eins erhält einen eige­nen Tele­fon­an­schluß mit der Num­mer 70 88 72. Herr Ross­mann wird vom Ver­ein für die Arbeit auf der Geschäfts­stel­le und den Sprech­stun­den ange­stellt. Es fin­det eine Pro­test­ver­an­stal­tung gegen die schlech­te Anbin­dung Lich­ten­ra­des mit öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln statt. Mit einer Reso­lu­ti­on wer­den Abge­ord­ne­ten­haus, Senat, Bezirks­amt und BVG auf­ge­for­dert, die Bus­li­nie 2 von Lank­witz Kir­che bis zum Bahn­hof Lich­ten­ra­de und die Stra­ßen­bahn­li­nie 99 bis zur Jeru­sa­le­mer Kir­che zu ver­län­gern. Hans Rib­bach wird zum Vor­sit­zen­den gewählt.
1952
Nach vie­len orga­ni­sa­to­ri­schen Din­gen ste­hen jetzt The­men wie Las­ten­aus­gleich, Hypo­the­ken­ge­winn­ab­ga­be, Stra­ßen­bau und Pflas­te­rung, Baunot­ab­ga­be und Kriegs­schä­den­be­sei­ti­gung im Mit­tel­punkt der Ver­eins­tä­tig­keit. Sehr wich­ti­ges The­ma ist die Ver­wal­tung der Pflas­ter- und Kana­li­sa­ti­ons­kas­sen. Der Ver­ein ist als Fol­ge der Ver­schmel­zung für rund ein Dut­zend der­ar­ti­ger Kas­sen zustän­dig.
1953
End­lich! Am 16. Febru­ar 1953 wird die Ver­schmel­zung der Ver­ei­ne zum Haus- und Grund­be­sit­zer­ver­ein Ber­lin-Lich­ten­ra­de e.V. im Ver­eins­re­gis­ter eingetragen.Der Vor­sit­zen­de Hans Rib­bach ver­stirbt. Rein­hold Paasch über­nimmt kom­mis­sa­risch den Vor­sitz bis dann im Lau­fe des Jah­res Max Schnei­der zum Vor­sit­zen­den gewählt wird.
1954
Das Bezirks­amt regt an, die Pflas­ter­kas­sen in moder­ni­sier­ter Form wie­der­zu­be­le­ben. Die Mitglieder leh­nen dies ab und erhe­ben sogar die For­de­rung, dass die Pflas­ter­kos­ten nicht von den Anlie­gern erho­ben wer­den dürf­ten, da die­se durch die hohen Kos­ten dem wirt­schaft­li­chen Ruin aus­ge­lie­fert sei­en.
1955
Auf einer Mit­glie­der­ver­samm­lung wird von einem Ver­tre­ter des Schutz­bun­des für Haus­be­sitz über das The­ma „Die Not des Ber­li­ner Haus­be­sit­zes und Abwehr­maß­nah­men gegen sei­ne Ent­rech­tung“ refe­riert. In Lich­ten­ra­de wer­den rund 100 neue Stra­ßen­la­ter­nen auf­ge­stellt.
1956
Der bis­he­ri­ge Geschäfts­füh­rer Herr Ross­mann legt sein Amt nie­der. Die Nach­fol­ge über­nimmt Herr Wil­helm Engel. Herr Albrecht Schirm­er wird zum Vor­sit­zen­den gewählt.
1957
Von 213 nicht aus­ge­bau­ten Stra­ßen im Bezirk Tem­pel­hof lie­gen 115 im Orts­teil Lich­ten­ra­de. Der Stra­ßen­aus­bau geht nicht vor­an. Gegen­über dem Senat wird der Vor­wurf erho­ben, von den Lich­ten­radern die Grund­steu­er zu kas­sie­ren, das Geld aber zum Aus­bau von Stra­ßen in der Innen­stadt zu verwenden.Die Geschäfts­stel­le ist zum 1. Juli 1957 in den Kirch­hai­ner Damm 10 umge­zo­gen. Im Jahr 1957 haben sich 670 Mitglieder auf der Geschäfts­stel­le bera­ten las­sen. „Die star­ke Inan­spruch­nah­me“, so der Jah­res­be­richt 1957, „erklä­re sich durch die immer kom­pli­zier­ter wer­den­den Geset­ze und Ver­ord­nun­gen den Haus- und Grund­be­sitz betref­fend”. Am Ver­eins­aus­flug zum Tege­ler See nah­men 516 (!) Mitglieder und Ange­hö­ri­ge teil. Die Beför­de­rung erfolg­te in 13 Omni­bus­sen.
1958
Im Jahr 1958 wur­den gan­ze 350 m Stra­ße (Feld­sted­ter Weg) aus­ge­baut. Es ste­hen noch rd. 25 km Stra­ße zum Aus­bau an.
1959
Am 26. Juni 1959 fin­det unter dem Mot­to „Her­aus zum Mas­sen­pro­test gegen Ver­nach­läs­si­gung des Stra­ßen­baus in Lich­ten­ra­de“ eine öffent­li­che Pro­test­ver­samm­lung statt. Die Ver­samm­lung sowie die beschlos­se­ne Reso­lu­ti­on fin­den ein gutes Echo in der Pres­se; und auch wei­te­re Gel­der wer­den vom Senat für den Stra­ßen­bau zur Ver­fü­gung gestellt. Auf Antrag des Ver­eins wer­den 42 neue Stra­ßen­leuch­ten auf­ge­stellt.
1960
Noch immer sind 25 km Stra­ßen in Lich­ten­ra­de nicht aus­ge­baut. Im Jahr 1960 wur­den rd. 900 m Stra­ße aus­ge­baut. Bei die­sem Bau­tem­po und unter Berück­sich­ti­gung der wei­te­ren Erschlie­ßung Lich­ten­ra­des durch den Woh­nungs­neu­bau wird der Aus­bau der Stra­ßen erst in ca. 50 Jah­ren abge­schlos­sen sein, so der dama­li­ge Vor­stand in sei­nem Jah­res­be­richt.
1961
Das The­ma Stra­ßen­bau ist inzwi­schen poli­tisch so drin­gend, dass der zustän­di­ge Bezirks­stadt­rat Hoff­mann an einer Vor­stands­sit­zung des Ver­eins teil­nimmt. Herr Engel, Geschäfts­füh­rer des Ver­eins, kri­ti­siert den Zustand der Geschäfts­stel­le, „da ein geord­ne­ter Geschäfts­be­trieb kaum noch zu gewähr­leis­ten ist“. Die Stra­ßen­bahn­li­nie 99 wird am 30. Sep­tem­ber ein­ge­stellt und durch Bus­se ersetzt. Der Ver­ein for­dert die Ver­län­ge­rung der U‑Bahn nach Lich­ten­ra­de. Die Alt­bau­mie­ten­ver­ord­nung tritt in Kraft; sie ermög­licht Miet­erhö­hun­gen bei Unter­ver­mie­tung, gewerb­li­cher Nut­zung und Moder­ni­sie­rung sowie die Umla­ge von Betriebs­kos­ten­er­hö­hun­gen. In Mari­en­fel­de soll ein Klär­werk gebaut wer­den. An der Blohm­stra­ße nimmt eine Ton­schürf­an­la­ge ihren Betrieb auf. Pro­tes­te der Anwoh­ner und des Ver­eins waren ohne Erfolg.
1962
Um eine bes­se­re Mit­glie­der­be­ra­tung zu ermög­li­chen, wird ein zwei­ter Raum für die Geschäfts­stel­le ange­mie­tet.
1963
Erst­mals seit Grün­dung des Ver­eins im Jahr 1903 wird der Mit­glieds­bei­trag ange­ho­ben, und zwar von 6,- DM pro Jahr auf 9,- DM pro Jahr. Die Geschäfts­tel­le zieht um. Neu­er Sitz ist Alt-Lich­ten­ra­de 132. Zur Unter­stüt­zung des Geschäfts­füh­rers wird eine Schreib­kraft (Frau Lie­bold) ein­ge­stellt. Die­se The­men beschäf­tig­ten den Ver­ein im Jahr 1963: Ver­nach­läs­si­gung des Stra­ßen­baus, Splitt­werk in der Blohm­stra­ße (Lärm, Staub), Splitt­la­ger­platz in der Groß-Zie­the­ner Stra­ße bei Rei­sel, Mon­ta­ge­hal­le an der Stein­stra­ße, Ver­an­la­gungs­be­schei­de des Bezirks­amts für 1900 bis 1910 gebau­te Stra­ßen, Ober­flä­chen­ent­wäs­se­rung in Lich­ten­ra­de, beson­ders Die­lings­grund u.a.
1964
End­lich geht es mit dem Stra­ßen­aus­bau vor­an: Für das Jahr 1964 sind fast 4 Mio. DM für Kana­li­sa­ti­on und Stra­ßen­bau vor­ge­se­hen.
1965
Zum Ende des Jah­res ist eine Miet­erhö­hung im Alt­bau zuläs­sig. Dies erhöht sofort den Bera­tungs­be­darf: in drei Mona­ten kom­men 350 Mitglieder in die Sprech­stun­den.
1966
Das Pro­to­koll einer Vor­stands­sit­zung ver­merkt im Febru­ar 1966: „Wegen des Schnee­not­stan­des soll­ten doch alle Ein­woh­ner die Fahr­bah­nen vom Schnee frei­ma­chen. … Es ist nach drei Tage noch kein Schnee­pflug in Lich­ten­ra­de gewe­sen.“ Auf einer Mit­glie­der­ver­samm­lung erfolgt eine Dis­kus­si­on über die gerin­ge Teil­nah­me der Mitglieder an den Ver­samm­lun­gen. Als ein Grund wird u.a. genannt, dass „das Fern­se­hen vie­le Mitglieder abhält, die Ver­samm­lun­gen zu besu­chen“. Die U‑Bahn-Ver­län­ge­rung nach Alt-Mari­en­dorf wird in Betrieb genom­men; die Ring­bus­li­nie 82 (heu­te: 175) durch Lich­ten­ra­de wird ein­ge­rich­tet.
1967
Der Vor­stand beschäf­tigt sich aus­führ­lich mit dem öffent­li­chen Nah­ver­kehr in Lich­ten­ra­de. Hier­zu berich­tet der Lei­ter des Ober­flä­chen­ver­kehrs bei der BVG, Herr Pief­ke, auf einer Vor­stands­sit­zung.
1968
Es wird das „Adrema“-Adressierverfahren ein­ge­führt. Hier­mit kann unter deut­li­cher Zeit­er­spar­nis die Adres­sie­rung des Mit­tei­lungs­blat­tes erfol­gen.
1969
Zum 1. Janu­ar wird die staat­li­che Woh­nungs­be­wirt­schaf­tung im Alt­bau gelo­ckert; Woh­nun­gen kön­nen jetzt an jeder­mann ver­mie­tet wer­den. Die vor­ge­se­he­ne Auf­he­bung der Miet­bin­dung soll erst im Jahr 1972 erfol­gen. Tat­säch­lich endet die Miet­preis­bin­dung erst 1988 (!). Das Kon­zept des Mit­tei­lungs­blat­tes, das künf­tig „Der Haus-und Grund­be­sit­zer“ heißt, wird über­ar­bei­tet und zeit­ge­mä­ßer gestal­tet. Fer­ner wer­den die Her­stel­lungs­kos­ten zukünf­tig mit Wer­bung finan­ziert.
1970
Für die Geschäfts­stel­le wird ein Tele­fon­an­ruf­be­ant­wor­ter ange­schafft. Die Ver­eins­zei­tung – Mit­tei­lungs­blatt genannt – erscheint erst­ma­lig 12 mal im Jahr und nicht mehr wie bis­her bei Bedarf. Nach 16 Jah­ren kan­di­diert der Vor­sit­zen­de Albrecht Schirm­er nicht wie­der für das Amt. Sein Nach­fol­ger wird Kurt A. Beh­rend.
1971
Der Ver­ein wird Mit­glied des Ver­ban­des der Ber­li­ner Haus- und Grund­be­sit­zer­ver­ei­ne. Frau Hel­ga Streh­low über­nimmt ab 01.04 1971 die Auf­ga­ben der Sekre­tä­rin in der Geschäfts­stel­le. Die bis­he­ri­ge Sekre­tä­rin, Frau Lie­bold, schei­det zum 31.03.1971 aus. Die Schorn­stein­fe­ger­ge­büh­ren wer­den erhöht, teil­wei­se um bis zu 100%.
1972
Es wer­den Plä­ne für eine Müll­ver­bren­nungs­an­la­ge am Töp­chi­ner Weg bekannt, was im Ver­ein auf ein­hel­li­ge Ableh­nung stößt. Der Vor­stand nimmt zu einer dies­be­züg­lich gegrün­de­ten Bür­ger­initia­ti­ve Kon­takt auf.
1973
Das neue Nach­bar­schafts­recht tritt in Kraft. Es ersetzt die alten Ver­ord­nun­gen des preu­ßi­schen Land­rechts aus dem Jah­re 1790 (!).
1974
Die neue Grund­steu­er­be­rech­nung auf der Basis der Ein­heits­wer­te von 1964 tritt in Kraft.
1975
Der Ver­ein betei­ligt sich mit eige­nen Ver­an­stal­tun­gen an der 600-Jahr-Fei­er von Lich­ten­ra­de. Fer­ner nimmt ein vom Ver­ein aus­ge­stat­te­ter Wagen am Fest­um­zug teil.
1976
Zum 1. Janu­ar tritt das „sozia­le Miet­recht“, das schon in West­deutsch­land gilt, auch in Ber­lin in Kraft. Nur die Miet­preis­bin­dung im Alt­bau bleibt wei­ter­hin bestehen.
1977
Gemein­sam mit den Anwoh­nern wehrt sich der Ver­ein – mit Erfolg – gegen die Umbe­nen­nung der Aschaf­fen­bur­ger Stra­ße in Skar­bi­na­stra­ße; die Iden­ti­tät des Baye­ri­schen Vier­tels soll erhal­ten blei­ben.
1978
Der Ver­ein fei­ert sein 75jähriges Bestehen. Es wird eine Fest­schrift her­aus­ge­ge­ben; für sozia­le Zwe­cke wer­den aus die­sem Anlaß DM 5.000,- gespen­det. Erst­ma­lig erfolgt die Auf­split­tung des Mit­glieds­bei­tra­ges für Ein­fa­mi­li­en­haus­ei­gen­tü­mer (DM 15,- pro­Jahr) und Mehr­fa­mi­li­en­haus­ei­gen­tü­mer (DM 20,- pro Jahr).
1979
Reso­lu­ti­on „Wir for­dern: Gerech­te­re Ver­tei­lung der Stra­ßen­rei­ni­gungs­kos­ten“. Die Kos­ten sol­len nicht mehr nach der Anzahl der Meter Grund­stücks­gren­ze erho­ben wer­den, son­dern mehr das Ver­ur­sa­cher­prin­zip berück­sich­ti­gen. Die Neu­ein­stu­fun­gen der BSR bei der Stra­ßen­rei­ni­gung füh­ren zu Gebüh­ren­er­hö­hun­gen von bis zu 600%.
1980
Der Name des Ver­eins wird geän­dert in „Haus‑, Woh­nungs- und Grund­ei­gen­tü­mer­ver­ein Ber­lin-Lich­ten­ra­de e.V.“. Somit wird deut­lich, dass es sich um einen die Eigen­tü­mer­inter­es­sen ver­tre­ten­den Ver­band han­delt. Der Ver­ein führt mit einem Mit­glied einen Mus­ter­pro­zess wegen der erhöh­ten Stra­ßen­rei­ni­gungs­ent­gel­te.
1981
Die Mit­glieds­bei­trä­ge wer­den jetzt in drei Grup­pen unter­teilt: Für Ein­fa­mi­li­en­haus­ei­gen­tü­mer DM 20,- pro Jahr, für Zwei­fa­mi­li­en­haus­ei­gen­tü­mer DM 25,- pro Jahr und für Mehr­fa­mi­li­en­haus­ei­gen­tü­mer DM 30,- pro Jahr. Die Ver­eins­zei­tung erscheint im DIN A 4‑Format.
1982
Für die Geschäfts­stel­le wird der ers­te Com­pu­ter für die Mit­glie­der­ver­wal­tung ange­schafft. Der Ver­ein ver­lässt den Ver­band der Ber­li­ner Haus- und Grund­be­sit­zer­ver­ei­ne. Der Jah­res­bei­trag für den Ver­band hät­te rund 1/3 der Mit­glieds­bei­trä­ge betra­gen, was Vor­stand und Mitglieder als zu hoch befan­den und die Kün­di­gung der Mit­glied­schaft beschlos­sen.
1983
Um den Mit­glie­dern die Mög­lich­keit für die Begrün­dung von Miet­erhö­hun­gen zu erleich­tern, wird die Ber­li­ner Ver­gleichs­mie­ten GbR gegrün­det. Mitglieder sol­len die Mie­ten für ihre ver­mie­te­ten Woh­nun­gen mel­den und kön­nen bei Bedarf Ver­gleichs­woh­nun­gen benannt bekom­men.
1984
Ab 01. Juli 1984 bezieht der Ver­ein eine neue Geschäfts­stel­le. Die­se ist jetzt in der Bahn­hofstr. 59 (gegen­über der Post). Der Ver­ein nimmt erst­mals mit einem Stand am Lich­ten­ra­der Lich­ter­markt teil.
1985
Die Beleuch­tung der Haus­num­mern wird vor­ge­schrie­ben und tritt zum 1.10.1985 in Kraft.
1986
Kraatz­weg, Schwe­bel­stra­ße und Zeiß­pfad sol­len als ver­kehrs­be­ru­hig­te Stra­ßen aus­ge­baut wer­den. Der Ver­ein infor­miert gemein­sam mit dem Bezirks­amt die Anlie­ger. Das Kam­mer­ge­richt erklärt den Gebüh­ren­maß­stab der Stra­ßen­rei­ni­gung (kei­ne Betei­li­gung der Hin­ter­lie­ger) für ver­fas­sungs­wid­rig und somit für nich­tig.
1987
Der Ver­ein über­nimmt die Rechts­an­walts- und Gerichts­kos­ten für eine Kla­ge gegen die BSR wegen der Ein­stu­fung in Rei­ni­gungs­klas­sen bei der Stra­ßen­rei­ni­gung. Ein Mit­glied des Ver­eins erhebt Kla­ge beim Land­ge­richt, das die Kla­ge jedoch abweist, so dass Beru­fung beim Kam­mer­ge­richt ein­ge­legt wer­den muss.
1988
Das Kam­mer­ge­richt weist die Kla­ge eben­falls ab. Die Gebüh­ren­ord­nung sei nicht feh­ler­haft. Ber­lin wird „Wei­ßer Kreis“. Mit Jah­res­be­ginn wird die Miet­preis­bin­dung im Alt­bau end­lich auf­ge­ho­ben und das Ver­gleichs­mie­ten­sys­tem ein­ge­führt. Der Ver­ein führt Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen für Woh­nungs­ei­gen­tü­mer durch.
1989
Der Ver­ein hat erst­mals mehr als 3.200 Mitglieder! Die Mau­er fällt! Nie­mand hat eine Ahnung davon, was dies für die zukünf­ti­ge Ver­eins­ar­beit an neu­en The­men und Pro­ble­men brin­gen wird.
1990
Das Ver­mö­gens­ge­setz tritt in Kraft. Es besteht somit die Mög­lich­keit, in der ehe­ma­li­gen DDR ent­eig­ne­ten Grund­be­sitz zurück zu erhal­ten. Grund­stücks­ei­gen­tü­mer aus den umlie­gen­den Gemein­den kom­men zum Ver­ein, um sich über die nun gel­ten­de Rechts­la­ge zu infor­mie­ren.
1991
Das Lan­des­ein­woh­ner­amt lehnt Ein­sprü­che gegen die Ände­run­gen bei der Ein­stu­fung in Rei­ni­gungs­klas­sen ab. Wie­der ein­mal über­nimmt der Ver­ein eine Kla­ge wegen der Stra­ßen­rei­ni­gung gegen die BSR bzw. das Lan­des­ein­woh­ner­amt.
1992
Das 2. Ver­mö­gens­rechts­än­de­rungs­ge­setz tritt in Kraft. Bis zum Jah­res­en­de kön­nen letzt­ma­lig Anträ­ge auf die Rück­ga­be von Grund­stü­cken in der ehe­ma­li­gen DDR gestellt wer­den.
1993
Das Ver­bren­nen von Gar­ten­ab­fäl­len wird ver­bo­ten. Sofern die­se nicht kom­pos­tiert wer­den kön­nen, kann die Ent­sor­gung kos­ten­pflich­tig durch Laub­sä­cke der BSR erfol­gen.
1994
Der Ver­ein bezieht eine neue Geschäfts­stel­le in Alt-Lich­ten­ra­de 137. Das Schuld­rechts­än­de­rungs- und das Sachen­rechts­be­rei­ni­gungs­ge­setz tre­ten in Kraft. Somit gibt es für die neu­en Bun­des­län­der end­lich Rege­lun­gen, wie mit Datschen­grund­stü­cken und Grund­stü­cken mit getrenn­tem Gebäu­de- und Boden­ei­gen­tum zu ver­fah­ren ist. Mit 3.605 Mit­glie­dern erreicht der Ver­ein die höchs­te Mit­glie­der­zahl in sei­ner Geschich­te.
1995
Das Mie­ten­über­lei­tungs­ge­setz tritt in Kraft. Das Sys­tem der fest­ge­schrie­be­nen Mie­ten in den neu­en Bun­des­län­dern wird bis 1998 in das Ver­gleichs­mie­ten­sys­tem über­ge­lei­tet.
1996
Nach 26 Jah­ren gibt Kurt A. Beh­rend den Vor­sitz in jün­ge­re Hän­de. Sein Nach­fol­ger wird Joa­chim Gru­now. Kurt A. Beh­rend wird zum Ehren­vor­sit­zen­den ernannt.
1997
Die Deut­sche Bahn AG macht ihre Pla­nun­gen zum Aus­bau der Dresd­ner Bahn öffent­lich. Durch Lich­ten­ra­de soll die Tras­se eben­erdig geführt wer­den, was zu einer Tei­lung Lich­ten­ra­des füh­ren wür­de. Es grün­det sich eine Bür­ger­initia­ti­ve, die sich für eine Tun­nel­lö­sung ein­setzt. Der Ver­ein unter­stützt die Zie­le der Bür­ger­initia­ti­ve.
1998
Der Ber­li­ner Miet­spie­gel wird von Brut­to- auf Net­to­kalt­mie­ten umge­stellt. Bis zum Jah­res­en­de sind alle Heiz­öl­tanks ein­ma­lig prü­fen zu las­sen.
1999
Der Ver­ein grün­det gemein­sam mit drei ande­ren Ver­ei­nen die Arbeits­ge­mein­schaft Ber­lin-Bran­den­bur­gi­scher Eigen­hei­mer und Sied­ler. Ziel ist es, die Inter­es­sen der Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­haus­ei­gen­tü­mer bes­ser zu ver­tre­ten. Der Euro wird ein­ge­führt. Die D‑Mark ist nur noch eine Unter­ein­heit es Euro.
2000
Lich­ten­ra­de wird 625 Jah­re alt. Der Ver­ein betei­ligt sich mit ver­schie­de­nen Akti­vi­tä­ten an der Fest­wo­che. Das Ser­vice-Ange­bot für unse­re Mitglieder kann erwei­tert wer­den: Es gibt beim Ein­kauf 5% Rabatt beim Toom-Bau­markt. Fer­ner kann als Fol­ge der Libe­ra­li­sie­rung des Strom­mark­tes der Strom­an­bie­ter gewech­selt wer­den; auch hier unter­brei­tet der Ver­ein ein Ange­bot. Rund 700 Ein­wen­dun­gen gegen den geplan­ten eben­erdi­gen Aus­bau der Dresd­ner Bahn wer­den von Mit­glie­dern des Ver­eins erho­ben.
2001
Am 01.09.2001 tritt das Miet­rechts­re­form­ge­setz in Kraft. Es bringt zahl­rei­che Ände­run­gen im Miet­recht. Zum 31.12.2001 geht Frau Hel­ga Streh­low in den Ruhe­stand. Sie hat fast 31 Jah­re die Geschäfts­stel­le des Ver­eins geführt.
2002
Das Schuld­rechts­mo­der­ni­sie­rungs­ge­setz tritt in Kraft. Es hat auch Aus­wir­kun­gen auf das Miet­recht, bspw. bei der Ver­jäh­rung von For­de­run­gen. Der Euro wird gesetz­li­ches Zah­lungs­mit­tel; ab 1.1.2002 wird alles in Euro bezahlt. Die Titel­sei­te der Ver­eins­zei­tung erscheint in neu­em Lay­out.
2003
Umzug der Geschäfts­stel­le in die Reha­ge­ner Str. 34 (Haus der Ber­li­ner Volks­bank eG). Der Ver­ein fei­ert sein 100jähriges Bestehen. Die BSR müs­sen zu viel erho­be­ne Stra­ßen­rei­ni­gungs­ent­gel­te an die Grund­stücks­ei­gen­tü­mer zurück­zah­len. Eine umfang­rei­che Ände­rung der Ver­eins­sat­zung wird beschlos­sen.
2004
Was­ser­prei­se stei­gen um 15%. Eine neue Baum­schutz­ver­ord­nung tritt in Kraft und erleich­tert das Fäl­len von Bäu­men. Die bezirk­li­chen Ord­nungs­äm­ter wer­den gebil­det und neh­men ihre Tätig­keit auf.
2005

Das Bera­tungs­an­ge­bot für unse­re Mitglieder wird erwei­tert, es kommt die Ver­si­che­rungs­be­ra­tung hin­zu. Das Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren für den Aus­bau des Kirch­hai­ner Dam­mes beginnt.

2006
Das Abge­ord­ne­ten­haus beschließt gegen den mas­si­ven Wider­stand der Grund­stücks­ei­gen­tü­mer das Stra­ßen­aus­bau­bei­trags­ge­setz. Im Mai nimmt Frau Susan­ne Stü­ber ihre Tätig­keit in der Geschäfts­stel­le auf. Sie folgt Fran­zis­ka Streh­low. Das All­ge­mei­ne Gleich­be­hand­lungs­ge­setz (AGG) tritt in Kraft. Am 2. Sep­tem­ber fin­det in der Bahn­hof­stra­ße eine Demo gegen die eben­erdi­ge­Tras­sen­füh­rung der Dresd­ner Bahn statt.
2007
Joa­chim Gru­now, der 41 Jah­re im Vor­stand tätig war, gibt den Ver­eins­vor­sitz an Frank Beh­rend ab. Joa­chim Gru­now wird Ehren­vor­sit­zen­der. Am 1. Juli tritt eine umfas­sen­de Reform des Woh­nungs­ei­gen­tums­ge­setz­tes in Kraft. Tarif­re­form bei den Ber­li­ner Was­ser­be­trie­ben: es wird eine Grund­ge­bühr ein­ge­führt.
2008
Neu­er Ser­vice für unse­re Mitglieder: Laub­sack­ver­kauf für Fa. Haupt auf der Geschäfts­stel­le. Kirch­hai­ner Damm: Anlie­ger machen mobil und weh­ren sich gegen die Zah­lung von Stra­ßen­aus­bau­bei­trä­gen. Am 1. Juli beginnt die Ener­gie­aus­weis­pflicht beim Ver­kauf oder der Ver­mie­tung von Woh­nun­gen und Gebäu­den.
2009
Die geän­der­te Heiz­kos­ten­ver­ord­nung tritt in Kraft. Erfolg auf gan­zer Linie: Die Grund­stücks­ei­gen­tü­mer in der Abend­rot­sied­lung erhal­ten von den Ber­li­ner Was­ser­be­trie­ben kos­ten­los neue Abwas­ser­an­schlüs­se. Neu: Auf­bau eines E‑Mail-Ver­tei­lers und Ver­sand eines News­let­ters mit aktu­el­len Infor­ma­tio­nen an unse­re Mitglieder.
2010
Erb­rechts­re­form und Ände­rung der Erb­schaft­steu­er tre­ten in Kraft. Unse­re Akti­on „Schö­ne­res Lich­ten­ra­de“ star­tet. Erst­mals haben wir die Hoch­bee­te in der Bahn­hof­stra­ße vor Net­to und Ber­li­ner Bank bepflanzt. Der Ham­mer: Flug­zeu­ge vom neu­en Flug­ha­fen BER sol­len über Lich­ten­ra­de flie­gen! Jeden Mon­tag Demo in Lich­ten­ra­de.
2011
Die Ver­eins­zei­tung erscheint jetzt im Vier­farb­druck. Dro­gen­knast nach Lich­ten­ra­de? Mat­thi­as Lasch­ke über­nimmt die Archi­tek­ten-Sprech­stun­de von Wer­ner Nier­ke. Die neue Trink­wass­ser­ver­ord­nung mit erheb­lich mehr Pflich­ten für Haus­ei­gen­tü­mer tritt in Kraft.
2012
Die Ver­eins­zei­tung erscheint im neu­en Lay­out. Wir unter­stüt­zen das Volks­be­geh­ren für ein Nacht­flug­ver­bot am neu­en Flug­ha­fen BER. Wir neh­men am Tag des offe­nen Denk­mals teil, eini­ge Grund­stücks­ei­gen­tü­mer in Alt-Lich­ten­ra­de gewäh­ren einen Ein­blick in Haus und Hof. Das Stra­ßen­aus­bau­bei­trags­ge­setz wird auf­ge­ho­ben, etwa­ige Bei­trä­ge wer­den zurück­er­stat­tet.
2013
Das Schorn­stein­fe­ger­mo­no­pol wird weit­ge­hend auf­ge­ho­ben. Dar­aus erge­ben sich zahl­rei­che Geset­zes­än­de­run­gen, die am 1. Janu­ar in Kraft tre­ten. Der Ver­ein fei­ert sein 110jähriges Bestehen. An der Sän­tis­stra­ße sol­len die Klein­gär­ten gekün­digt und ein Logis­tik­zen­trum errich­tet wer­den. Da auch eine grö­ße­re Anzahl von Mit­glie­dern betrof­fen ist, die durch den LKW-Ver­kehr Beein­träch­ti­gun­gen erwar­ten, enga­giert sich der Ver­ein gegen das Logis­tik­zen­trum. Es wird wegen der gro­ßen Nach­fra­ge eine wei­te­re Anwalts­sprech­stun­de ange­bo­ten.
2014
Die Ver­eins­zei­tung wird jetzt auch per E‑Mail im pdf-For­mat ver­sandt. Der Ver­eins­na­me wird geän­dert in Grund­ei­gen­tü­mer­ver­ein ber­lin-Lich­ten­ra­de e.V. Auf dem Pf.-Lütkehaus-Platz wird ein Wochen­markt ein­ge­rich­tet. Die Home­page, das Logo und die Wer­be­fly­er wer­den neu­ge­stal­tet.
2015
Die Lich­ten­ra­der Bahn­hof­stra­ße wird in das Städ­te­bau­för­der­pro­gram Akti­ve Zen­tren auf­ge­nom­men. Die Miet­preis­brem­se wird ein­ge­führt und begrenzt die Miet­hö­he bei Neu­ver­mie­tun­gen. Akti­vi­tä­ten für Woh­nungs­ei­gen­tü­mer: WEG-Ver­an­stal­tung, Bei­rä­te-Tref­fen und Bei­rä­te-Info.
2016
Der Ver­ein ver­an­stal­tet eine „Hand­wer­ker- und Dienst­leis­ter­mes­se“. In einer Umfra­ge spricht sich eine deut­li­che Mehr­heit von Mit­glie­dern für den Erhalt des Kopf­stein­pflas­ters in den Neben­stra­ßen aus. Die Bahn­hof­stra­ße wird 110 Jah­re alt.
2017
Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt weist die Kla­ge gegen den Aus­bau der Dresd­ner Bahn in letz­ter Instanz zurück. Somit kann die Deut­sche Bahn nun mit dem Bau begin­nen.
2018
Anwoh­ner­ver­samm­lung in Mari­en­dorf-Süd wegen des Bau­vor­ha­bens an der Trabrennbahn/Titlisweg. Der Ver­ein fei­ert sein 115jähriges Bestehen. Wech­sel auf der Geschäfts­stel­le: Susan­ne Stü­ber geht, Mar­ti­na Man­ges kommt. Ab 1. August 2018 wird die Gewer­be­zu­las­sung für Wohn­im­mo­bi­li­en­ver­wal­ter ein­ge­führt. Koope­ra­ti­on mit der Ver­brau­cher­zen­tra­le Ber­lin bei der Ener­gie­spar­be­ra­tung.
2019
Das Pro­jekt „ZuHaus in Ber­lin“ star­tet; es bie­tet kos­ten­lo­se Ener­gie­be­ra­tun­gen für
Eigen­tü­mer von Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern an.
 
Wohn­im­mo­bi­li­en­ver­wal­ter dür­fen nur noch mit einer Gewer­beer­laub­nis (bis­her:
Gewer­be­an­mel­dung) tätig wer­den.
 
Das Land Ber­lin finan­ziert eine kos­ten­lo­se Bera­tung für Mie­ter.
 
Der Reha­ge­ner Platz wird durch För­der­mit­tel des Akti­ven Zen­trums umge­baut, es
wird ein Spiel­platz errich­tet.
2020
Erhö­hung der Mit­glieds­bei­trä­ge auf 27 €/55 €/85 € pro Jahr.
 
Das Coro­na-Virus und die Kon­takt­be­schrän­kun­gen schrän­ken auch die Ver­eins­ar­beit
ein. Ver­an­stal­tun­gen fin­den nicht statt, die Bera­tung erfolgt zeit­wei­se nur tele­fo­nisch
oder per E‑Mail.
 
Im Febru­ar 2020 tritt der Mie­ten­de­ckel in Ber­lin in Kraft. Damit wird die Miet­hö­he
gesetz­lich vor­ge­schrie­ben. Der Miet­spie­gel gilt nicht mehr.
 
Der Bau der Dresd­ner Bahn beginnt, die Bahn­hof­stra­ße wird meh­re­re Jah­re gesperrt.
 
Am 1. Dezem­ber tritt das umfas­send refor­mier­te Woh­nungs­ei­gen­tums­ge­setz in Kraft.
2021
Neu­reg­lung der Mak­ler­pro­vi­si­on. Jetzt müs­sen bei Eigen­tums­woh­nun­gen und
Ein­fa­mi­li­en­häu­sern Käu­fer und Ver­käu­fer die Kos­ten je zur Hälf­te tra­gen.
 
Im April kippt das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt den Mie­ten­de­ckel; das Land Ber­lin hat
kei­ne Gesetz­ge­bungs­kom­pe­tenz im Miet­recht. Alles wie­der zurück; Mie­ter müs­sen
Miet­dif­fe­ren­zen nach­zah­len.
 
In Ber­lin wird das Solar­ge­setz beschlos­sen. Dies ver­pflich­tet Eigen­tü­mer ab 2023 bei
Neu­bau­ten und umfang­rei­chen Dach­sa­nie­run­gen PV- und/oder Solar­ther­mie­an­la­gen
auf Dächern zu instal­lie­ren.
 
Wir leh­nen den Volks­ent­scheid „dw & Co. ent­eig­nen“ ab und ver­öf­fent­li­chen einen
ent­spre­chen­den Auf­ruf.
2022
Auf­grund des Ukrai­ne-Krie­ges stei­gen die Ener­gie­kos­ten mas­siv. Bund und Län­der
beschlie­ßen Hilfs­pa­ke­te und Steu­er­sen­kun­gen zur Unter­stüt­zung von Mie­tern und
Eigen­tü­mern. Den­noch ver­viel­fa­chen sich je nach Ener­gie­trä­ger und
Ver­trags­si­tua­ti­on zeit­wei­se die Kos­ten für Hei­zung und Strom.
 
Zen­sus 2022 mit umfas­sen­der Gebäu­de- und Woh­nungs­zäh­lung.
 
Jeder Eigen­tü­mer einer Immo­bi­lie muss gegen­über dem Finanz­amt eine Erklä­rung
zur Fest­stel­lung des Grund­steu­er­wer­tes abge­ben – eine Fol­ge der ab 2025
gel­ten­den Grund­steu­er­re­form.
 
Der Umbau der Bahn­hof­stra­ße beginnt.
 
Besuch im Deut­schen Bun­des­tag auf Ein­la­dung von Jan-Mar­co Luc­zak, MdB.
2023
Ein neu­er Boom ent­steht: Bal­kon­kraft­wer­ke zur Strom­erzeu­gung sind auch bei den
Dis­coun­tern zu kau­fen.
 
Das umstrit­te­ne Gebäu­de­en­er­gie­ge­setz wird beschlos­sen; Ziel ist es, in Deutsch­land
ab dem Jahr 2045 ohne Öl und Gas zu hei­zen.
 
Der Ver­ein fei­ert sein 120jähriges Bestehen.
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